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Mit offenen Augen.

Angst zu durch-tauchen, ist eine Entscheidung.

Wir entscheiden, wie wir durch die Welt gehen wollen. Du und ich, jeden Tag.

 

Wie wir den Boden berühren, wie wir unsere Hände einsetzen, andere(s) zu berühren.

 

Mit Angst oder offenen Augen.

 

Das Körper-Sein offen oder verschlossen. Und unser Geist ist Körper.

 

Es war nicht bevor ich sechzehn war, dass ich in einem Gespräch mit der Mutter einer Schulfreundin zum ersten Mal „lernte“, was der Begriff „Alpträume“ bedeutet. Ich verstand, dass ich eigentlich (bewusst) gar keine anderen Träume kannte. So normal war das für mich. Nacht für Nacht - sehr viele Nächte.

 

Doch irgendetwas war schon als Kind „irgendwie“ sehr klar in mir: Dass ich mit offenen Augen durch diese Welt gehen will.

 

Damals kamen die Eltern trotzdem noch aus der 50er Jahre Generation. Es gab schon viel früher erst mal nicht gleich professionelle Unterstützung für mich, auch wenn die 70/80er versuchten, anders erwachsen zu werden.

Ich kann es nicht mehr so, es braucht Zeit sich einzuarbeiten, die ich später in meinen Alltagsbedingungen so kaum hatte. Aber ich habe als Kind, sehr auf mich gestellt, „luzides Träumen“ offenbar intuitiv gelernt und habe herausgefunden, wie ich mich immer wieder in andere Traumebenen katapultieren konnte.

 

Oft gab es aber nichts mehr, als sich zu stellen, und den Alptraum geschehen zu lassen.

 

Die Psychologie attestierte später mal eine extremere Form der Kontrolle (bis in den Schlaf), doch viele Jahre später hörte ich Lene Handberg zu Gast im Lotos Vihara über das luzide Träumen und weiss, dass es mehr dazu gibt.

 

Ich wusste immer, was Angst ist. Und - wie man funktioniert. (Das hat es nicht unbedingt einfacher erkennbar gemacht.)

 

Und ich habe gelernt, dass es nicht darum gegen kann, etwas los zu werden, zu „überwinden“. Sondern, mich neu zu verbinden, hindurch zu tauchen und aufrecht zu stehen. Nicht weg zu schauen, sich Unangenehmem zu stellen, einzustehen. Von der Erde aus zu wachsen.

 

Mit offenen Augen durch diese Welt zu gehen. „Dran“ zu bleiben.

 

Feuertanz. Mein späterer zweiter Wurzellehrer hatte so schöne Füsse.

 

Er ging wahrhaftig durch diese Welt, sprach direkt zu, „in“ unsere Herzen. Und sah. Viel mehr.

 

Er stand vor mir und sagte „ich komme bald wieder“ (nach Europa).

Und ich stand und „sah“, das wird er nicht mehr.

 

 

Danke für den Tanz.

 

 

 

(Nach der Abschieds-Zeremonie nach einem Jahr in Freiburg, 2024)

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