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Nicht auf dieser Welt, um geliebt zu werden.

Ein Schlüssel zu echter Unabhängigkeit - und Verbindung.

Im Frühjahr’24 hat jemand aus der Embodiment Community auf Social Media gefragt:

"Was ist das Wichtigste, die wichtigste Lehre, im Leben bisher für euch?"

Für mich war es die innerliche Erkenntnis eines Tages in meinen frühen Zwanzigern, “dass ich nicht auf der Welt bin, um geliebt zu werden!”.

 

Ich hatte das so als Antwort geposted und es hat niemand eine Frage gestellt, doch kamen einige Emojis zurück. Die “Umarmung-Emojis” mit dem Herzen vor Allem. Und ich hab mich gefragt, ob das eher so ein Mitleid, eine traurige Person meinte, oder wirklich verstanden wurde, worum es mir dabei ging?

 

Sind wir dem Klischee verfangen, einer sich zurückziehenden, “nicht mehr auf irgendjemanden angewiesenen” Person vermutlich? (Und das wäre ja auch kein ungewöhnliches Muster an Verhaltensstrategien…!)

 

Ich hatte in dem Post noch ergänzt, "das deckt eine ganze Menge ab!”.

 

Denn das tut es!

 

Nämlich, dass wir nicht auf der Welt sind, um noch mehr Leistung zu erbringen, um geliebt zu werden. Dass wir nicht dazu auf der Welt sind, falsche, geheuchelte Manieren an den Tag zu legen, um uns zu verstecken. Das wir nicht dazu auf der Welt sind, unsere Merkwürdigkeit zu verheimlichen und uns von uns abzuspalten.

 

Dass wir nicht auf der Welt sind, uns zu leugnen, uns korrumpieren zu lassen, zu manipulieren und zu betteln, uns zu erniedrigen und zu ergeben, liebes Kind/People Pleaser Verhaltensweisen an den Tag zu legen, einzuknicken - nur, um gemocht zu werden, dazu zu gehören, geliebt zu werden!

 

Für mich damals ein "AHA", dass durch meinen Köper klingelte, und sehr befreiend. Im Weg aus dem Helfersyndrom, Hyperaktivitäten/Workaholic, Co-Abhängigkeiten - kurz, in vielen Seins- und Beziehungsfragen!

 

Wir sind nicht auf der Welt, um geliebt zu werden, heisst eigentlich, sich auf den Weg zu machen, zu lernen, die Liebe nicht im aussen und von anderen zu suchen, sondern sich auf den Weg zu einer Freundschaft mit sich selbst zu machen.

 

Zu integrieren, Ungelöstes zu entschlüsseln und abzurunden, zu er-wachsen und wirklich verbunden unabhängig (nicht-süchtig) zu werden.

 

Für sich einzustehen, und wem es gelingt - das ist für viele ein oft erst mal zu grosses Wort - auch und gerade die Liebe zu sich selbst zu finden - und dazu zu werden. Als mehr und mehr gelebtes Sein.

 

Die Konflikte innerlich wirklich kennen zu lernen, das Spüren zuzulassen. Lauschen zu lernen, was sich mitteilt. Die Kapazitäten zu entwickeln, ein paar Dinge auch mal mit sich ausmachen und sich regulieren zu können und andere Wege zu finden, wie man sie ausdrückt und nach aussen kommuniziert.

 

Erst die Verbindung zu sich selbst ist der Weg, wie dann auch Liebe von aussen erfahrbar werden kann!

 

Die “unbedingte”, die “spirituelle Liebe”, dass “das Leben Dich liebt” und vielleicht auch, wie es viele sehen mögen, dass es einen Grund hat, auf die Welt gekommen zu sein, dass das Leben eigentlich sich selbst gebiert…, das sind dann noch mal ganz andere Dinge(!).

 

Und dennoch: auch damit kommen wir nach und nach von alleine in Verbindung. Wenn wir wieder auftauen, wacher, uns bewusster und (steuerbar) sensibler, offener werden, dann verändern wir uns. Und damit automatisch auch das Umfeld - und das zu einem guten Teil.

 

Am Ende verlieren wir viel viel weniger Energie. vor allem in Kämpfe, die wir nicht gewinnen können, die oft auch unnötig und so eigentlich ganz kontraproduktiv sind. Oder die sowiso vor allem in uns selber stattfinden.

Es setzt blockierte Energie frei. Deine Lebenskraft.

 

Es geht nicht darum, geliebt zu werden, sondern sich zu zuwenden und Liebe-voll zu werden.

 

Liebe ist nichts, zu der wir gehen oder rennen können. Doch auch wenn wenig oder nichts davon in der Wiege lag: wir können in sie hinein(er-)wachsen.

 

Auch du.

 

Sei gut mit dir.❤️

Beate

 

 

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Foto: Ausschnitt Casa Vicenz, Barcelona

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